1996 hat Amsterdam die Erstellung eines Logos zur Präsentation als Kulturhauptstadt ausgeschrieben. Ich hatte gerade mit verschiedenen Möglichkeiten, Text Vexiercharakter verleihen zu können, experimentiert. So bot sich meine Schrift »ad fontes« für einen ersten Entwurf an. Leider kam mein Beitrag nicht zum Zuge, doch das Entwerfen hat mir damals Freude bereitet. Geblieben sind mir Font und Entwurf, wobei man mit der Schrift doch tatsächlich noch etwas anfangen kann, während sich der Entwurf nur kurz beim Aufräumen der Werkstatt gezeigt hat und dann auch gleich wieder dort verschwunden ist.
Die Schrift
ad fontes basiert auf einer 5×5 Matrix, die – unter Auslassung je zweier Felder – die Darstellung der Ziffern und Versalien ermöglicht, wobei das »I« den Punkt seines gemeinen Pendants inkorporiert. Leerschlag, Punkt, Komma und Ausrufungszeichen bieten dem Font einen gewissen, wenn auch recht eingeschränkten Spielraum.
Der Font kann hier in der Truetype-Variante geladen werden: ad fontes »
Goethes »Gesang der Geister über den Wassern« war damals übrigens mein Bindeglied. Ich betrachte die Zwischenräume des Fonts als Grachten und sehe die einzelnen Lettern als benachbarte Seelen.
Seele des Menschen,
Wie gleichst Du dem Wasser!Schicksal des Menschen,
Wie gleichst du dem Wind!