Ein schönes Blümchen (flosculus), mit dem die Integration des Digitalen gerne (umschreibend) beschrieben wird. Im Begriff »Transformation« steckt so viel progressiver Zauber …
Wir wollen doch Herr des Verfahrens sein und bleiben. Digitale Transformation soll uns – besonders im Bereich der Kultur – zu ihrer Gestaltung einladen, klingt aber gerne so, als würde sich ein Prozess hier eigenständig vollziehen. Ungestaltet bleibt uns nicht viel von ihr, im besten Falle bleiben Digitalisate, die dann – im Anschluss – eine Zweitverwertung erfahren, ohne grundsätzlich zum Prozess etwas beigetragen zu haben. Im Kulturbereich sollte man doch
Also – in anderen Worten: Wir wollen behutsam und mit Bedacht das Digitale individuell in den gegebenen Bestand integrieren, wollen uns dabei von konkreten Anliegen und auch mittel- und langfristigen Perspektiven leiten lassen.
Material, Farbe, Temperatur und Waschmittel
Ist der Begriff nur weit genug gefasst, lässt sich auch das Waschen als Prozess einer Transformation verstehen. Eine Maschine findet sich neben der nächsten. Zahlen statt Name referenziert ihr Wesen. 90° statt 30°, und schon ist die Transformation misslungen, alles verdorben. Jede Maschine, jeder Waschgang ist erneute Abstimmung. Profan, ja! – plausibel? Natürlich. Und doch: Auch »Digitale Transformation« erfordert kein Erlösungswissen. Erfahrung und Wissen, getragen von Bildung, sind aber durchaus von Nöten, um den Prozess zu einem guten Abschluss zu bringen.
Lassen Sie uns noch ein wenig bei der Wäsche bleiben. Nach der Transformation (der waschenden Reinigung – in diesem Falle) finden die Textilien über das Trocknen, Bügeln, Falten zurück in den Schrank und werden zu passender Zeit für den Einsatz an geeignetem Ort wieder genutzt. Mit der von uns gewonnenen und archivierten Information verhält es sich ähnlich, nur die Zyklen des materiellen sind ihr fremd. Unser Produkt schmutzt nicht, verschmutzt nicht, und lässt sich – in der neuen Form – technisch identisch reproduzieren.