
Willkommen an einem Ort der (zumindest kurzen) Erholung!
Vielleicht erinnern Sie sich? Vor ein paar Dekaden war es noch üblich, dass das Fernsehprogramm von Blenden über Schwarz unterteilt wurde. Eine Sendung ging zu Ende, dann wurde kurz ins Schwarze geblendet, um mit einer Blende aus dem Schwarz heraus den neuen Beitrag zu beginnen. Vielleicht lässt es sich damit vergleichen, dass man – zumindest im Regelfalle – ein Buch, nachdem man es gelesen hat, schließt, bevor man ein neues Buch aufschlägt. Das klingt so verständlich, so selbstverständlich, dass man sich doch fragen muss, weshalb diese Praxis ein Ende gefunden hat, finden musste. Geld – ist die kürzestmögliche Antwort. So, wie alle Wege (auch) nach Rom führen, führen alle Überlegungen, weshalb die Ruhe aus dem Programm verdrängt wurde, werden musste, auf die quantitative Messbarkeit des Geldes zu. Die Vorstellung von Zeit, reduziert auf die kleinste Einheit, die Sekunde in linearer Progression, trägt ihr Übriges bei. Aber ich wiederhole mich …
Mir fallen diese Selbstverständlichkeiten gerade wieder ein, so auf, weil das Thema »Tablet(computer) im schulischen Unterricht« gestern in ein geselliges Gespräch fand. Bei »Tablets im Ethikunterricht« musste ich beim Zuhören das «t« durch ein doppeltes «t« ersetzen. Ein paar Gläser und eine Flasche Rotwein haben im Unterricht zwar nichts zu suchen, ein damit bestücktes Tablett bieten sich aber durchaus eher für ein kultiviertes Gespräch an als die gleichzeitige Beschäftigung mit einem kleinen Bildschirm – was soll das, wem hilft das, wer will das, … wer zieht daraus Verdienst, messbaren Nutzen? Digitalisierung dort einzubinden, wo der Nutzen offensichtlich ist, der gesellige Austausch nicht leidet, die Unmittelbarkeit des Situativen gewahrt bleibt, kann sinnvoll sein und ist in der Regel auch sinnvoll. Es muss allerdings der Raum bleiben, diese Entscheidung aus der Praxis, in jeweiliger Situation zu treffen, und es sollte die Kompetenz (der Lehrenden) gegeben sein, diese Entscheidungen auch treffen zu können – es sollte.
Ach, immer wieder diese lästigen Gedanken, immer wieder erfahren, zuschauen müssen, wie Entscheider Entscheidungen treffen, zu deren Entscheidung sie nicht befähigt sind. Immer wieder erleben, wie Menschen unter diesen Entscheidungen leiden, den Glauben und die Lust, die Motivation verlieren. Das ist sehr schade. Ein wenig Ruhe mag zu anderen Gedanken führen. Sie haben den obigen Link noch vor Augen?
Nur einen »Klick« (nebst anschließendem Klick auf die Grafik zur Linken) entfernt, öffnet sich ein neues Fenster, finden sich Ruhe und Stille, Raum und Zeit – Entspannung …
Bitte lassen Sie mich zum Abschluss, als Abschluss des beitrags den Kerngedanken noch einmal wiederholen:
Findet der Begriff »Effizienz« ins Spiel, ist das Spiel (oft) bereits ausgespielt. »Rien ne va plus.« statt »Faites vos jeux!«