Wer an Textarbeit denkt, an Unterstreichen und Kommentieren, kommt an »Reclam-Heften« nicht vorbei. Preiswerte Studienausgaben, die gerne in Schulen eingesetzt wurden und eingesetzt werden. Neigt man dazu, den Text intensiv zu bearbeiten und auch in nicht allzu kleiner Schrift Notizen machen zu wollen, kann das Layout dieser Bücher – und auch der meisten anderen Ausgaben – rasch auf Grenzen stoßen. Wie dienlich wäre es doch, die Studienausgaben mit großzügigen Spalten auszustatten und auch die Zeilenhöhe nicht zu knapp zu halten. So wird man dem Text bei der Bearbeitung gerecht und muss seine Kommentare auch nicht in Hefte oder auf Blätter auslagern.
Ich denke, dass dieser Bedarf bei allen Verlagen, die Studienausgaben anbieten, ankommen sollte, damit das Layout die Bearbeitung der Texte, die Freude an dieser Art Textarbeit nicht einschränkt. Es gibt ja keine Alternativen. Der Gedanke an die Bearbeitung elektronischer Dokumente führt ins Leere. Hier kann ja kaum gleichzeitig mit mehreren Büchern gearbeitet werden, und das Kommentieren stellt sich recht umständlich dar, vom illustrativen Kommentieren ganz zu schweigen.
Zu möglichen Ursachen: Es fehlt wohl weiterhin am transsektoralen Dialog. Die Ausbildung der Philologen und Kommunikationsgestalter nimmt recht unterschiedliche Wege, es gibt keinen gemeinsamen Campus. Bisweilen gelungene Kooperation stellt noch die Ausnahme dar. Ich freue mich über jede Gelegenheit, zu diesem Dialog einzuladen, ihn zu beleben.