die frische Rose 1
die trocknende/n Rose/n 1–2
die getrockneten Rosen n
»Rose is a rose …«
has been a rose
had been a rose
Das System: Die Anregung stammt von Gertrude Stein, das Ganze fügt sich seinem Verlauf. Das Arrangement ist ganz einfach. Eine Vase mit einer frisch geschnittenen Rose – Kupfer, Ton und Glasur für das Trocknen und ein großes Glas für die getrockneten Blüten, für das Sammeln und Bewahren der getrockneten Blüten. Es gibt einen gewissen Punkt, an dem eine neue Rose in die Vase findet, die Blüte der Rose aus der Vase zum Trocknen gelegt wird, die getrocknete Blüte gesammelt wird. (Draußen im Hof sammeln sich frische Blüten.)
Unter dem freien Himmel und unter dem Mantel der Verschwiegenheit.
»Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus.« (Umberto Eco mit Bernhard von Cluny)
Die einstige Rose ist uns nur noch ihr entblößter (ihr unbeerdigter, unbewaffneter) Name.
»Nulla rosa est.« (Pierre Abélard)
Es gibt keine Rose.
Doch unter dem Himmel, unter dem Mantel einer Verschwiegenheit, gibt es diese Form der Entblößung nicht. Die einstige Rose bleibt. Logik, Metaphysik und Theorie bleiben zwar relevant aber außerhalb der Debatte. Debattiert wird in der Höhle, hier wird sich hinsichtlich der Schatten ausgetauscht, hier scheinen wir uns zu verstehen, hier scheinen wir uns auszutauschen, hier scheint es gemütlich, hier, in einer Welt des Scheins.
Wenn der Text uns liest, erfassen wir – vielleicht für einen günstigen Augenblick (als Ewigkeit) –, dass jeder Text immer auch Monade ist, dass es an uns und nur an uns ist, in uns Geschöpftes hinabzusteigen. Überall warten doch die Nymphen, die uns anbieten, dass sie uns, die Stufen hinauf, langsam hinab führen, hinab begleiten.
Auf dem Grunde der Seele finden sich dann vielleicht entblößte Rosen, Rosen ohne Sinn und voller Bedeutung.
PS Das große Glas ist inzwischen voll.