Klick, Klick, Klick – der Zufall bringt es an den Tag.
Ein »Daneben Klicken« auf dem Smartphone lässt mir meine Armbewegung wie das Klicken auf eine Maus aussehen und regt so zum Nachdenken an. Welche Art Takt entsteht, wenn man die kurze Video-Sequenz als Schleife spielt? Wie verhält sich dieses Bild zur Wahrnehmung von Zeit? Der Sonnenlauf wurde von der Sekunde verdrängt; die Orientierung von den Sternen auf atomare Prozesse gelenkt. Ein Tag ist ein Tag, ganz individuell, mit Sonnenauf- und Untergang, mit Wetter, mit Geographie und Datum. Der Sekunde ist die Vielfalt nicht gegeben, sie dient der Vereinheitlichung. Das etwas mehr als neunmilliadenfache eines atomaren Übergangsphänomens gibt den Takt vor. Die Sekunde gibt der Zeit Warencharakter, quantifiziert und nimmt qualitatives und interpretatives Potenzial. »Was für eine Sekunde!« hört man wohl kaum jemanden sagen.
Wenn ähnliche Bewegungen auch im weiteren Wahrnehmungsbereich laufen, sollte Vorsicht gewahrt sein und bleiben. Ich denke an den Besuch einer Ausstellung, an die Auseinandersetzung mit dem Angebot, das dem einzelnen Exponat Platz lässt, da die Summe überschaubar, da sie begrenzt ist – wir sind ja in der dinglichen Welt. In der virtuellen Welt, am Bildschirm, läuft es oft anders. Eine Attraktion folgt der nächsten; Aus- und Nachklang werden vom Anstieg der neuen Wahrnehmung (engl. Attack-Time) unterdrückt. So kann man sich durch Strecken von Bildern klicken, ohne zu merken, dass man eventuell gar nicht von der Stelle gefunden hat, die Wahrnehmung berührungslos verlief.
Es ist wichtig, den individuellen Ausgleich zu finden, dem Ticken und Klicken so zu begegnen, dass sie nicht dominant werden, das Dingliche ausgrenzen.
Mag die Bewegung im Vorschaubild noch so unwesentlich sein; sie stört und weist so auf die andere Seite; von störenden Knospen im Frühling oder von störenden Sonnenaufgängen ist mir wenig bekannt.
PS Die Quadratur dieses Kreises als/durch die ruhige Zirkularisierung des Orthogons?