Hambacher Liste, ein Weg in die Direkte Demokratie

Direkte Demokratie wagen | Die Hambacher Liste war ist? – nein war – das Begleitprojekt zum Wachsblock »

 

Die Ham­ba­cher Lis­te (als Vor­be­rei­tung für einen Weg in die Direk­te Demo­kra­tie) ist Geschich­te, doch die Gedan­ken zum Pro­jekt sind wei­ter­hin prä­sent und fort­wäh­rend von Relevanz.

Jetzt kurz und knapp und ganz von vorne:

Es war ein­mal … Die­se Form der Ver­klä­rung passt. Durch die Kunst soll­te ein Gedan­ke in die poli­ti­sche Prä­senz fin­den, doch er sedi­men­tier­te als Mär­chen im Mär­chen. Der Beginn wäh­rend der docu­men­ta 12 in Kas­sel hat nach Kas­sel zurück­ge­wie­sen, zu den Grimms.

Die Ham­ba­cher Lis­te (das Kon­zept fand 2006/2007 in die Welt) setzt den Impuls des Wachs­blocks » in eine ver­ständ­li­che, eine prak­ti­zier­ba­re Form. Ruhig ist es gewor­den um die­se par­la­men­ta­ri­sche Kraft neu­er Struk­tur. Viel­leicht ist es dien­lich, den Gedan­ken noch ein­mal Revue pas­sie­ren zu las­sen, ihn am fak­ti­schen Hier und Jetzt zu rei­ben, so zu mes­sen. Direk­te Demo­kra­tie kann sich als zwei­schnei­di­ges Schwert zei­gen. Ohne eine ent­spre­chen­de Vor­be­rei­tung, ohne Ein­stim­mung kann es schwie­rig wer­den. Die Ein­stim­mung soll­te früh begin­nen, Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen (ins­be­son­de­re Schu­len) bie­ten sich an, müs­sen aber ihrer­seits ent­spre­chen­de Vor­be­rei­tung erfah­ren. Wer mit gera­dem Rücken bewusst gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung über­neh­men, tra­gen möch­te, hat die­se Erfah­rung im ide­al­fal­le in sein Auf­wach­sen inte­griert, hat sich schon in jun­gen Jah­ren üben dür­fen, ver­ant­wor­tungs­voll in gesell­schaft­li­che Gestal­tung zu fin­den. Hier setzt/e der Gedan­ke der Ham­ba­cher Lis­te an. Es soll/te eine Struk­tur Ermög­li­chung fin­den, die sich als tat­säch­li­ches Bin­de­glied zwi­schen Par­la­ment und Bür­ger ver­steht, aus der Bür­ger­schaft direkt ins Par­la­ment ver­mit­telt und eben auch umgekehrt.

Ich darf Sie die­sem »Mär­chen« fol­gen las­sen, indem ich die Inhal­te der dama­li­gen Web­site prä­sen­tie­re. Ein Mär­chen? Ja und Nein – das liegt doch schluss­end­lich nur an Ihnen, an uns …

 

 

Hambacher Liste, ein guter Weg in die Direkte Demokratie

Was ist die Hambacher Liste?

 

»Tritt frisch auf, machs Maul auf, hör bald auf«
Mar­tin Luther (1483 – 1546), Theologe

Kurz­dar­stel­lung:

Schön, dass Sie sich für die Ham­ba­cher Lis­te interessieren.
Alle, die unse­re par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie im bes­ten Sin­ne pfle­gen wol­len und gleich­zei­tig kei­ne Par­tei als Ver­tre­tung ihrer Inter­es­sen aus­ma­chen kön­nen, sind zur Mit­ge­stal­tung eingeladen.
Ihre Stim­me ist zu wert­voll, um unge­nutzt zu bleiben!
Wir sind ein Zusam­men­schluß von Men­schen, die durch einen einen­den Gedan­ken auf die poli­ti­sche Gestal­tung in unse­rem Land – im zwei­ten Schritt auch auf euro­päi­scher Ebe­ne – ein­wir­ken wollen.
Wir suchen die »Per­len« unse­rer Gesell­schaft, Mit­bür­ger, die – als Nicht-Berufs­po­li­ti­ker – ihre Kraft in Belan­ge der Gemein­schaft inves­tiert haben und so mit ihrem guten Namen für die För­de­rung gemein­schaft­li­cher Lebens­qua­li­tät stehen.
Die­se Men­schen wol­len wir bit­ten, ihre Leis­tung für die Arbeit im Par­la­ment bereitzustellen.
Zwölf Wochen vor der Wahl wer­den fünf­zig die­ser Men­schen nach ein­fa­chem Wahl­ver­fah­ren aus­ge­sucht, um so die Kan­di­da­ten der Ham­ba­cher Lis­te zu bestimmen.
Vom Ein­zug die­ses Per­so­nen­krei­ses ins Bun­des­par­la­ment erwar­ten wir wert­vol­le Impul­se, die das poli­ti­sche Gesche­hen hei­lend berei­chern sollen.
Bei der Ham­ba­cher Lis­te geht es nicht um die Befrie­di­gung indi­vi­du­el­ler Befind­lich­kei­ten, die Moti­va­to­ren tau­chen ja selbst nicht als Kan­di­da­ten auf.

Die umfang­rei­che­re Dar­stel­lung fin­det sich im unte­ren Bereich die­ser Seite.

 

 

Hambacher Liste – Entstehungsgeschichte

Wie entstand die Hambacher Liste?

 

»Jeder Mensch ist ein Künstler.«
Fried­rich D. E. Schlei­er­ma­cher (1768 – 1834), Theo­lo­ge, Phi­lo­soph und Päd­ago­ge
(Rei­hen­fol­ge schillernd)

»Jeder Mensch ist ein Künstler.«
Joseph Beuys (1921 – 1986), Künstler 

In Anleh­nung an das Ham­ba­cher Fest am 27. Mai 1832, das als Geburts­stun­de unse­rer Demo­kra­tie auf­ge­fasst wer­den kann, haben wir unse­re Lis­te bezeich­net. Damals wie heu­te ging es um das Wah­ren der frei­heit­li­chen Rech­te, der Meinungs‑, Presse‑, und Ver­samm­lungs­frei­heit. Die­se Aspek­te blei­ben aktu­ell, sie begeg­nen uns heu­te, 175 Jah­re spä­ter, in ähn­li­chem Gewand wie­der. Der Geist die­ses Fes­tes soll uns bele­ben und Ver­pflich­tung sein.

Der Gedan­ke der Ham­ba­cher Lis­te, also der Mög­lich­keit auch Kri­tik sinn­voll und kon­struk­tiv wähl­bar zu machen, resul­tiert aus einer Zusam­men­kunft der bei­den Initia­to­ren Gui­do Stem­me und Chris­ti­an Hardt mit dem »OMNIBUS für direk­te Demo­kra­tie in Deutsch­land« (Novem­ber 2006/ Schloß Freu­den­berg, Wies­ba­den). Direk­te Demo­kra­tie ist das wesent­li­che Grund­an­lie­gen die­ser Unter­neh­mung, die den Gedan­ken in sei­ne Bedin­gun­gen wei­tet und so auch das Grund­ein­kom­men » ent­spre­chen berücksichtigt.

Um die öffent­li­che Mei­nung und Ein­stel­lung hin­sicht­lich des Gedan­kens zu erfah­ren, wur­de das Kunst­pro­jekt “Der Wachs­block” initi­iert. Der Wachs­block war u.a. die 100 Tage der documenta12 in Kas­sel zuge­gen. Es bil­de­te sich ein gro­ßer Erfah­rungs­schatz, was der Bür­ger von der poli­ti­schen Wirk­lich­keit hält, was er bereit ist zu inves­tie­ren, wel­che Ände­run­gen er sich wünscht.

Die Kern­ge­dan­ken waren in die­sem Falt­blatt »  zusammengetragen.

 

 

Hambacher Liste, ein neuer Weg in die Direkte Demokratie

Wie setzt sich die Liste zusammen?

 

Mit­ein­an­der füreinander 

Die Ham­ba­cher Lis­te besteht aus zwei Teilen.

Einer­seits besteht sie aus Bür­gern (wie uns, den Initia­to­ren), die durch die­sen expe­ri­men­tel­len Ver­such einen Anstoß geben wol­len und Mit­bür­ger suchen/vorschlagen, denen sie ein poli­ti­sches Amt anver­trau­en wollen.

Ande­rer­seits besteht die – zur Wahl auf­zu­stel­len­de – Lis­te aus Bür­gern, die zur Teil­nah­me an der poli­ti­schen Arbeit im Par­la­ment auf­ge­for­dert wer­den. Die­se Men­schen wer­den als Wahl­vor­schlag auf die Lis­te gesetzt und zie­hen ins Par­la­ment, sofern 5% erreicht wer­den können.

 

 

Hambacher Liste – Positionen

Welche Positionen wird die Liste vertreten?

 

Nicht das Kal­kül, der Ver­ant­wor­tung tra­gen­de Mensch entscheidet. 

Jeder Teil­neh­mer wird mit sei­nem guten Namen für sei­ne Poli­tik ste­hen. Es gibt also kei­nen Frak­ti­ons­zwang. Wesent­lich ist die För­de­rung von Kom­mu­ni­ka­ti­on (sowohl inner­par­la­men­ta­risch zwi­schen den Frak­tio­nen, als auch zwi­schen den Bür­gern und dem Par­la­ment) und die För­de­rung poli­ti­scher Bil­dungs­ar­beit (beson­ders auch an Schulen).

Hier­für ist es wesent­lich, im Par­la­ment ver­tre­ten zu sein!

In kon­kre­ten Sach­fra­gen ent­schei­det die Teil­neh­me­rin, bzw. der Teil­neh­mer unab­hän­gig und nach bes­tem Gewis­sen. Es mag also durch­aus vor­kom­men kön­nen, dass eine Ent­schei­dung inner­halb der Lis­te kon­tro­vers ausfällt.

Per­sön­lich mit dem eige­nen Gewis­sen dem Gemein­wohl ver­pflich­tet, ent­zieht sich die Ent­schei­dung dem Fraktionszwang.

 

Was ist die Aufgabe der Liste?

 

“Wo aber Gefahr ist, wächst
das Ret­ten­de auch”
(Fried­rich Hölderlin)

Im Par­la­ment haben die gewähl­ten Mit­glie­der der Ham­ba­cher Lis­te, als Nicht-Berufs­po­li­ti­ker ver­stan­den, eine inner­par­la­men­ta­risch-trans­po­si­tio­nel­le Stel­lung. D.h., dass sie inner­halb des Par­la­ments das Gespräch zwi­schen den Frak­tio­nen anre­gen und auf Sach­ebe­ne füh­ren sol­len, gleich­zei­tig außer­halb des Par­la­ments (z.B. in Schu­len) jun­ge Men­schen anre­gen sol­len, sich für die Belan­ge der Gemein­schaft, also das Wohl des Staa­tes (der europ. Gemein­schaft), ein­zu­brin­gen. Die Ermög­li­chung der Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung und das Schaf­fen von Frei­räu­men för­dert die Erfah­rung die­ser Aufgabe.

 

 

Hambacher Liste, ein gemeinsamer Weg in die Direkte Demokratie

Wie kann ich mitgestalten?

 

Mit­ge­stal­tung ist ganz einfach.

Über eine form­lo­se Mail an [das Pro­jekt ist been­det] kön­nen Sie Ihr Inter­es­se am Pro­jekt doku­men­tie­ren. Sie wer­den dann bis auf Wider­ruf in unse­ren Ver­tei­ler für die »Ham­ba­cher Blät­ter« auf­ge­nom­men. Sons­ti­ge Ver­pflich­tun­gen ent­ste­hen selbst­ver­ständ­lich nicht.

Wir ver­ste­hen gut, dass vie­le Men­schen einer­seits Inter­es­se zei­gen, an einer Ände­rung mit­zu­ge­stal­ten, ande­rer­seits aber in ihren All­tag ein­ge­bun­den sind und nur wenig Frei­raum für die­se Absich­ten bereit­hal­ten können.

Wir machen es daher wirk­lich einfach.

Die Mit­glied­schaft in der Ham­ba­cher Lis­te ist ledig­lich an das Bekennt­nis zu unse­rem Grund­ge­setz im bes­ten Sin­ne gebun­den. Unse­re par­la­men­ta­ri­sche demo­kra­ti­sche Staats­form ist zu bejahen.

Jedem Mit­glied bleibt es selbst über­las­sen, sich über den Fort­gang des Pro­jekts zu infor­mie­ren, Freun­de auf das Pro­jekt auf­merk­sam zu machen, ggf. Men­schen anzu­spre­chen, die er/sie für geeig­net hält, sich auf­stel­len zu las­sen, nach eige­nen Ideen als Mul­ti­pli­ka­tor für die Idee zu wir­ken. Das Fin­den media­ler Prä­senz wäre schön.

Ein Not­wen­dig­kei­ten-Kata­log wird im locke­ren Ver­bund gemein­sam erarbeitet.

Wir wer­den an die­ser Stel­le ab Febru­ar 2009 ein PDF-For­mu­lar anbie­ten, das Ihnen die Kom­mu­ni­ka­ti­on Ihres Inter­es­ses ermög­licht. Sie kön­nen Ihr Inter­es­se an den »Ham­ba­cher Blät­tern« äußern, oder ihren Wunsch an einer Mit- bzw. Zusam­men­ar­beit mitteilen.

Die zur Wahl­zu­las­sung not­wen­di­gen Moda­li­tä­ten wer­den zeit­gleich erar­bei­tet und umgesetzt.

 

 

Das Tagebuch zur Hambacher Liste – Direkte demokratie wird möglich

Die Hambacher Liste – behutsam in die Direkte Demokratie finden

 

So haben wir sei­ner­zeit in knap­per Form auf die Direk­te Demo­kra­tie und den Weg dort­hin, eben über die Ham­ba­cher Lis­te – auf­merk­sam gemacht und auch ein Tage­buch geführt.

 

 

Die »Hambacher Liste« | Direkte Demokratie wagen

Lang­form der Darstellung

 

Wieso »Hambacher Liste«

In Anleh­nung an das Ham­ba­cher Fest am 27. Mai 1832, das als Geburts­stun­de unse­rer Demo­kra­tie auf­ge­fasst wer­den kann, haben wir die Lis­te bezeich­net. Damals wie heu­te ging es um das Wah­ren der frei­heit­li­chen Rech­te, der Meinungs‑, Presse‑, und Ver­samm­lungs­frei­heit. Die­se Aspek­te blei­ben aktu­ell, sie begeg­nen uns heu­te, mehr als 175 Jah­re spä­ter, in ähn­li­chem Gewand wie­der. Der Geist die­ses Fes­tes soll uns bele­ben und Ver­pflich­tung sein.

 

Die Liste

In einer Welt offe­ner Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten steigt die Ver­ant­wor­tung der Bür­ger, am demo­kra­tisch poli­ti­schen Pro­zess teil­zu­neh­men. “Kei­ner ist macht­los, jeder ist ver­ant­wort­lich”, die­ser Satz erfährt zuneh­mend Bedeu­tung, da uns die bewuß­te Nut­zung der Medi­en Ver­ant­wor­tung an die Hand gibt. Sich orga­ni­sie­ren, zur Spra­che fin­den, ist, rein tech­nisch gese­hen, nie ein­fa­cher gewesen.

Zu beob­ach­ten ist der­zeit das Gegen­teil. Unzu­frie­den­heit mit der par­la­men­ta­ri­schen, ja par­tei­li­chen Pra­xis und das Gefühl, hin­sicht­lich der eige­nen, kom­mu­na­len, Lan­des- und Bun­des­in­ter­es­sen kein Gehör zu fin­den, wird zur Regel. Dies drückt sich in der, beson­ders bei den jun­gen Wahl­be­rech­tig­ten anzu­tref­fen­den, abneh­men­den Wahl­be­tei­li­gung aus.

Eine nicht reprä­sen­ta­ti­ve, aber erhel­len­de Umfra­ge im eige­nen sozia­len Umfeld belegt die Ver­mu­tung, dass das Des­in­ter­es­se an unse­rer demo­kra­ti­schen Ord­nung stark durch das Gefühl indu­ziert ist, kein Gehör zu fin­den. Ent­schei­dun­gen wer­den oft als äußerst bür­ger­fern erlebt.

Die »Ham­ba­cher Lis­te« möch­te ver­su­chen, die­ser Ent­wick­lung ent­ge­gen­zu­wir­ken. Es soll ein inner­par­la­men­ta­ri­sches Forum geschaf­fen wer­den, das – unab­hän­gig vom Zwang zur Frak­ti­ons­bil­dung – den Fokus der Auf­merk­sam­keit genau auf die­se Pro­ble­ma­tik legt und – im bes­ten Sin­ne demo­kra­tisch – den Anschluss zu außer­par­la­men­ta­ri­schen Kräf­ten knüp­fen will. Die feh­len­de Bin­dung an ein enges par­tei­li­ches Pro­gramm erlaubt die Ein­la­dung zum offe­nen Gespräch über par­tei­li­che Grenz­zie­hung hinweg.

Die Auf­ga­be der Lis­te inte­griert die Arbeit an den sach­po­li­ti­schen Fra­ge­stel­lun­gen und die För­de­rung grund­sätz­li­cher kom­mu­ni­ka­ti­ver Strukturen.

In der Lis­te sam­meln sich Men­schen unter­schied­li­cher Welt­auf­fas­sung. Das ver­bin­den­de Ele­ment stellt neben der Ach­tung und Beja­hung unse­rer Ver­fas­sung, der Wunsch dar, die je aktu­el­len Bür­ger­inter­es­sen in die poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung zu inte­grie­ren, indem das Begehr einen Aus­druck in der Arbeit inner­halb des Par­la­ments findet.

Die Ein­la­dung zur Neu- und Wie­der­ent­de­ckung des eige­nen poli­ti­schen Spiel- und Akti­ons­raums soll auch über die Aus­rich­tung poli­ti­scher Bil­dungs­ar­beit an Schu­len statt­fin­den. Die Erpro­bung der Über­nah­me von Ver­ant­wor­tung (auch im Spiel), also das Erle­ben des eige­nen Gefor­dert­seins, bil­det die Grund­la­ge für bewuß­te Entscheidungsfindungen.

Die Lis­te wird auch ver­su­chen, soll­ten inner­halb des Par­la­ments Pro­ble­me in der Kom­mu­ni­ka­ti­on auf­tre­ten, die nicht ursäch­lich sach­be­dingt sind, eine Media­to­ren­funk­ti­on anzu­bie­ten, um die Dis­kus­si­on auf die Sach­ebe­ne zu heben.

Hier­bei wird die Visi­on eines geein­ten, lebens­wer­ten Euro­pas die Moti­va­ti­on der poli­ti­schen Betä­ti­gung darstellen.

Durch die offe­ne Struk­tur, die ihren Zusam­men­halt auf der über­par­tei­li­chen Ebe­ne fin­det, wird die Lis­te die Par­la­ments­ar­beit durch die­se Kraft neu­er Struk­tur bele­ben und berei­chern kön­nen. Trans­po­si­ti­on, nicht Oppo­si­ti­on wird unse­re Auf­ga­be sein. Ein­la­dung zum Gespräch und das Ver­bin­den, das “Sich begeg­nen las­sen” von Stand­punk­ten ist unser Anliegen.

In der Hoff­nung, einen Bei­trag zur Erhal­tung und För­de­rung unse­rer und der euro­päi­schen Demo­kra­tie leis­ten zu kön­nen, wird sich die Lis­te zur nächs­ten Bun­des­tags­wahl stellen.

 

Wie wird sich die »Hambacher Liste« zusammensetzen?

Die­se zen­tra­le Fra­ge ist ein “Dreh- und Angel­punkt” der Dis­kus­si­on. Aus­ge­hend von der grund­sätz­li­chen Einstellung

- ver­fas­sungs­kon­form
– neu­tral (im Sin­ne von ausgewogen)
– Trans­po­si­ti­on statt Oppo­si­ti­on (also nicht Gegen- son­dern Mitbewegung)
– poli­ti­scher Kul­tur verpflichtet
– Bin­de­glied zwi­schen inner- und außer­par­la­men­ta­ri­schem Geschehen
– För­de­rer und Aus­rich­ter poli­ti­scher Bil­dungs­ar­beit an Schulen
– expe­ri­men­tel­le Struk­tur, die sich flies­send entwickelt

zu sein, bil­det sich die­se Posi­ti­on auch in der Zusam­men­set­zung der Lis­te ab. Die Mit­glie­der der Lis­te wer­den in allen Regio­nen Deutsch­lands zu suchen sein. Ein wesent­li­cher Anspruch an die für die Lis­ten­plät­ze vor­ge­schla­ge­nen Bür­ger wird im Beken­nen zu den Absich­ten der Lis­te bestehen. Die eige­ne sach­po­li­ti­sche Aus­rich­tung wird hier­bei – sofern ver­fas­sungs­kon­form – kei­ne Rol­le spie­len. In die­sem Sin­ne über­par­tei­lich, ver­sam­meln sich also Posi­tio­nen, die bei­spiels­wei­se sozi­al­de­mo­kra­tisch, libe­ral, christ­lich-sozi­al oder grün geprägt sein kön­nen. Wesent­lich ist der Anspruch ein­la­dend zu sein, dem außer­par­la­men­ta­ri­schen Gesche­hen Ansprech­part­ner zu sein, das offe­ne Gespräch mit allen Par­la­men­ta­ri­ern zu suchen und poli­ti­sche Bil­dungs­ar­beit zu unter­stüt­zen. Dies bedeu­tet natür­lich viel Arbeit und Enga­ge­ment. Die Auf­ga­be ist also nur für Men­schen inter­es­sant, die sich bereit zei­gen, ihre Kraft in den Dienst des Gemein­wohls zu stel­len, sich als Team­spie­ler zu sehen. Men­schen, die die Lis­te als Grund­la­ge zur Selbst­dar­stel­lung nut­zen wol­len, sind – offen gespro­chen – uner­wünscht, da kon­tra­pro­duk­tiv. Viel­mehr wol­len wir die “Schät­ze unse­rer Gesell­schaft”, wie sie – bei genau­er Suche – über­all im Land zu fin­den sind, anspre­chen und zur Mit­ge­stal­tung bewe­gen. Das Los soll ent­schei­den, wel­che Posi­ti­on die Bewer­ber auf der Lis­te ein­neh­men werden.

Die­se, vom Idea­lis­mus gepräg­te, Ansicht wird sich dem vor­zu­fin­den­den Rea­lis­mus stel­len müs­sen. Sicher wer­den sich Modi­fi­ka­tio­nen und neue Per­spek­ti­ven erge­ben, da wir ja auf die Kraft der Pro­zes­se set­zen. Die Grund­sät­ze wer­den die Rol­le von Spiel­re­geln ein­neh­men, sodass die Ände­run­gen dazu die­nen, die Zusam­men­set­zung und die Auf­ga­be der Lis­te in die­sem Sin­ne auszudifferenzieren.

So, und nur so, wird es gelin­gen, Men­schen, die ihre Unzu­frie­den­heit kon­struk­tiv arti­ku­lie­ren wol­len, eine Mög­lich­keit zur Stimm­ab­ga­be zu bie­ten und zur kon­krea­ti­ven Betei­li­gung ein­zu­la­den. Der eigent­li­che Reiz der Auf­ga­be besteht ja gera­de dar­in, den eta­blier­ten Par­tei­en einen inter­nen Bil­dungs­pro­zess abzu­for­dern. Die Ham­ba­cher Lis­te wird dann erfolg­reich gewe­sen sein, wenn sie in ihrer Funk­ti­on nicht mehr benö­tigt wird und die poli­ti­sche Büh­ne ver­läßt. Gleich­zei­tig soll die­ser kul­ti­viert behut­sa­me Ansatz auch mit­tel- bzw. lang­fris­tig in die direk­te demo­kra­tie führen.

 

Welche Positionen wird die Hambacher Liste vertreten?

Diver­se Dis­kus­sio­nen mit Men­schen ver­schie­der Alters­klas­sen haben auf­schei­nen las­sen, dass hin­sicht­lich die­ser Fra­ge ein star­ker Erklä­rungs­be­darf besteht. Die offe­ne Gestal­tung unse­res Ansat­zes läßt Unsi­cher­hei­ten auf­kom­men, denen wir im Fol­gen­den ansatz­wei­se begeg­nen wollen.

Ein­lei­tend möch­te ich eine Epi­so­de aus dem par­tei­li­chen Tages­ge­sche­hen prä­sen­tie­ren. Die Wahl die­ser Epi­so­de geschah zufäl­lig und ist ledig­lich durch ihre Aktua­li­tät motiviert.

In der Zeit­schrift “Stern” Nr.21/2007 vom 16.05.2007 fin­det sich eine For­sa-Umfra­ge, die vom 8. bis 11. Mai 2007 unter 1003 befrag­ten SPD-Mit­glie­dern durch­ge­führt wur­de. Die Feh­ler­to­le­ranz wird mit +/- 3 Pro­zent­punk­ten angegeben.

Eine der Fra­gen lau­tet: Steu­ern sen­ken? Die SPD soll­te der Unter­neh­men­steu­er­re­form zustimmen

62% ant­wor­te­ten mit “nein”, 33% ant­wor­te­ten mit “ja”, 5% ant­wor­te­ten mit “weiß nicht”

In der Zei­tung “die tages­zei­tung” (taz) vom 25. Mai 2007 erschien ein Inter­view, das Ulri­ke Herr­mann mit Ort­win Run­de führ­te. Ort­win Run­de ist 63 Jah­re alt, SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Mit­glied des Finanz­aus­schus­ses. Von 1997 bis 2001 war er Bür­ger­meis­ter von Ham­burg. Run­de läßt sich zur par­la­men­ta­ri­schen Lin­ken der SPD zählen.

Titel des Beitrags:

“Die Steu­er­re­form ist kei­ne Gewissensfrage”
Letzt­lich zählt die Par­tei­dis­zi­plin, meint der SPD-Lin­ke Ort­win Runde …

In die­sem Inter­view berich­tet Run­de, dass er in der Frak­ti­on dage­gen gestimmt habe, im Bun­des­tag aber zustim­men wer­de, da im Koali­ti­ons­aus­schuss ein Kom­pro­miss mit der Uni­on aus­ge­han­delt wor­den sei. Es geht um eine Staats­be­las­tung in Höhe von 5 Mil­li­ar­den Euro jähr­lich, die hier ver­han­delt wird. Run­de spricht davon, dass es sich “nur” um eine poli­ti­sche Sach­fra­ge han­de­le. Das Inter­view endet mit Run­des Fest­stel­lung, dass es eben ein Kom­pro­miss war. “Wir Lin­ken haben lei­der immer noch nicht die Mehr­heit. Aber wir arbei­ten dran.”

Zum Inhal­te die­ses “Kom­pro­mis­ses” sei noch ange­merkt, dass auf der rech­ne­ri­schen Gegen­sei­te (Ände­rung der Bemes­sungs­grund­la­ge bei der Gewer­be­steu­er) Mehr­ein­nah­men in Höhe von 220 Mil­lio­nen Euro zu ver­zeich­nen sind, also weni­ger als ein Zwanzigstel.

Für das Selbst­ver­ständ­nis der Ham­ba­cher Lis­te ist die­se Posi­ti­on unver­ständ­lich. Ganz abge­se­hen davon, dass Run­de sich zum Kreis der par­la­men­ta­ri­schen Lin­ken der SPD zäh­len läßt, soll­te ihm auch bekannt sein, dass mehr als 60% der Par­tei­mit­glie­der sei­ne Posi­ti­on tei­len. Wel­che Umstän­de sor­gen dafür, dass sich ein gestan­de­ner Poli­ti­ker, wider die eige­ne Über­zeu­gung, einem Zwang beugt, der das nicht unwe­sent­li­che Volu­men von 5 Mil­li­ar­den Euro jähr­lich betrifft? Wie will er an einer Mehr­heit arbei­ten, wenn er nicht zu sei­ner Über­zeu­gung steht?

Wie gesagt, die­ses Bei­spiel ist nur eines von vie­len, gewählt habe ich es zufäl­lig, wegen sei­ner Aktua­li­tät. Es bleibt zu hof­fe, dass eine gesun­de Direk­te Demo­kra­tie die­ser Pra­xis ent­spre­chend entgegenwirkt.

Die Ham­ba­cher Lis­te for­dert kei­nen “Frak­ti­ons­zwang”!
Die Lis­ten­mit­glie­der wer­den sich nur hin­sicht­lich ihrer grund­sätz­li­chen Ein­stel­lung verantworten:

- ver­fas­sungs­kon­form
– neu­tral (im Sin­ne von ausgewogen)
– Trans­po­si­ti­on statt Oppo­si­ti­on (also nicht Gegen‑,  son­dern Mitbewegung)
– poli­ti­scher Kul­tur verpflichtet
– Bin­de­glied zwi­schen inner- und außer­par­la­men­ta­ri­schem Geschehen
– För­de­rer und Aus­rich­ter poli­ti­scher Bil­dungs­ar­beit an Schulen
– expe­ri­men­tel­le Struk­tur, die sich flies­send entwickelt

Die Ham­ba­cher Lis­te steht nicht expli­cit für Posi­tio­nen, son­dern fühlt sich einem Pro­zess ver­ant­wort­lich, und die­ser Pro­zess hat ein Ziel: Direk­te Demo­kra­tie wagen. Das “Auf die Fah­ne Schrei­ben” von Sozia­ler Gerech­tig­keit, Wohl­stand, Arbeit, Gesund­heit, Bil­dung, Sicher­heit, Umwelt­schutz, Mobi­li­tät etc. für alle ist uns zu kurz gegrif­fen, zu ein­fach. Posi­tio­nen erge­ben sich aus Situa­tio­nen und wer­den durch ggf. dif­fe­rie­ren­de Ansät­ze bewegt und befruch­tet. Gera­de die­se gedank­li­che Bewe­gung und die offe­ne Ver­ar­bei­tung gesam­mel­ter Erfah­rung ermög­li­chen einen Fort­schritt für das Gemein­wohl im Rah­men der par­la­men­ta­ri­schen Arbeit.

Das heißt, dass für den Wäh­ler das Wag­nis besteht, dass der ein oder ande­re Reprä­sen­tant in einer sach­po­li­ti­schen Fra­ge eine Posi­ti­on bezie­hen kann, die sich nicht mit der sach­po­li­ti­schen Ansicht des Wäh­lers deckt.

Das heißt aber eben auch, dass die poli­ti­sche Arbeit als Gan­zes durch die tat­säch­li­che Über­nah­me per­sön­li­cher Ver­ant­wor­tung gekenn­zeich­net ist. An ihren Taten wer­den sie – die ein­zel­nen Abge­ord­ne­ten – sich mes­sen las­sen müs­sen und dem Wäh­ler Rechen­schaft zollen.

Ohne die­ses Wag­nis, die­sen expe­ri­men­tel­len Weg, wird es kei­ne inspi­rier­te Besee­lung der gegen­wär­ti­gen Situa­ti­on geben. Mit dem fran­zö­si­schen Sozio­lo­gen Jean Bau­dril­lard gespro­chen, stel­len wir fest, dass die Attri­bu­te ver­meint­li­cher Sicher­heit und Ver­bind­lich­keit das Schei­tern ver­un­mög­li­chen, da unter die­sen Gege­ben­hei­ten das Ver­sa­gen schon vorliegt.

 

Wie werden die Förderer der »Hambacher Liste« in Kontakt stehen?

Die »Ham­ba­cher Lis­te« kennt, weder hier­ar­chi­sche Struk­tu­ren, noch Dychotomien.

Was heißt das?
Das Ord­nungs­sys­tem der Pyra­mi­de hat für unse­re Belan­ge aus­ge­dient. Die­se star­re Hier­ar­chie wird den Belan­gen der »Ham­ba­cher Lis­te« nicht gerecht. Wir set­zen auf dyna­mi­sche, flie­ßen­de Hier­ar­chien, die nicht im Wett­be­werb ste­hen, son­dern sich wech­sel­sei­tig för­dern und ergänzen.
Die Tei­lung eines Sach­ver­halts in “ja” und “nein” oder “links” und “rechts” ist für die »Ham­ba­cher Lis­te« eben­falls über­wun­den, da in den Tei­lun­gen nicht der Aus­schluß, son­dern die wech­sel­sei­ti­ge Bedingt­heit und Ergän­zung zu suchen ist.

Die Auf­ent­halts­or­te der vor­ge­schla­ge­nen Men­schen bil­den die geo­gra­fi­schen Anknüp­fungs­punk­te, span­nen das Feld grund­sätz­lich auf. Alles Wei­te­re ergibt sich und ent­wi­ckelt sich. Die Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur der »Ham­ba­cher Lis­te« ent­spricht dem Rhizom.

Das Rhi­zom
Das Rhi­zom ist ein ver­floch­te­nes Sys­tem mit vie­len Wur­zeln und Quel­len. Es erschöpft sich nicht in “entweder/oder” Struk­tu­ren. Es kann an belie­bi­gen Stel­len Brü­che erfah­ren, dies ver­hin­dert aber nicht sei­ne fort­schrei­ten­de Ent­wick­lung, son­dern gehört zu sei­ner Natur.

Das Rhi­zom steht auch für die Lösung aus kon­kret beschrie­be­nen Macht­ver­hält­nis­sen: Die Per­spek­ti­ven und Posi­tio­nen kön­nen frei ver­schränkt wer­den, was die Grund­la­ge für die kon­krea­ti­ve Betei­li­gung am Pro­jekt ermöglicht.

 

Und jetzt? Wo steht der Gedanke «Direkte Demokratie« heute (2023)?

 

Abschlie­ßen möch­te ich den Rück­blick in unser Pro­jekt mit dem Ver­weis auf die erfolg­rei­che Unter­neh­mung Omni­bus für Direk­te Demo­kra­tie ». Der OMNIBUS wur­de im Jah­re 1987 auf der docu­men­ta 8 eröff­net und wid­met sich seit­her in vor­nehms­ter Wei­se der Idee der Direk­ten Demo­kra­tie und der Sozia­len Plas­tik ». Bit­te neh­men Sie sich doch die Zeit und las­sen den OMNIBUS ein­mal auf sich wirken.

Vie­len Dank!